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Seit 100 Jahren zählt Ägypten zu den beliebtesten Reisezielen unter Kulturhungrigen. Die Stadt Kairo mit ihrem einzigartigen Flair, die Pyramiden von Gizeh sowie eine Kreuzfahrt am Nil zählen zu den Highlights in Ägypten. In den letzten Jahren erfreuen sich jedoch auch die Destinationen am Roten Meer für Wassersportler, Sonnenanbeter und Massentouristen immer größerer Beliebtheit. Die ganzjährige Badesaison inmitten einer herrlichen Wüstenlandschaft ist mittlerweile auch im Angebot der meisten Reiseveranstalter zu finden.

Das Thema Sicherheit für Reisende konnte bis zum arabischen Frühling 2011 als mittelmäßig bis gut bezeichnet werden. Doch seit Januar 2011 befindet sich auch Ägypten in einem Umbruch. Die Stimmung und Situation im Land ist von dauerhaften Unruhen, Anschlägen und Ausschreitungen geprägt. Dies wirkt sich natürlich auch auf das Angebot der Reiseveranstalter aus. Die Preise sind stark gefallen und mittlerweile bieten die meisten Veranstalter nur noch das Rote Meer in ihrem Angebot an.

Aktuelle Situation in Ägypten

Die Revolution im Januar 2011 hat sich über das ganze Land erstreckt. Immer wieder aufkeimende gewaltsame Konflikte mit unzähligen Toten und Verletzten prägten und prägen leider immer noch das Bild. Speziell touristische Magnetpunkte wie Ausgrabungen, Museen und öffentliche Plätze wurden Ziele von Anschlägen.

Jedoch sind nicht nur diese Punkte Schauplatz von Gewalt. Sämtliche westliche Einrichtungen werden immer Ziel von Anschlägen von fanatisch-muslimen Gruppierungen. Seit dem Jahr 2015 ist die Welle der Gewalt und der Anschläge auch in die bisher verschont gebliebenen Touristengebiete am Roten Meer vorgedrungen. So wurde im Jahr 2015 im bekannten Badeort Sharm-el-Sheik eine Bombe an Bord eines russischen Flugzeuges gebracht und dieses über der Halbinsel Sinai zum Absturz gebracht.

Im Januar 2016 wurde im zweiten beliebten Badeort am Roten Meer Hurghada ein Anschlag auf ein Touristenhotel verübt. Mehrere Ausländer wurden verletzt. Zahlreiche weitere Anschläge auf öffentliche und touristische Ziele prägen das Bild. Die Sicherheitskontrollen und Sicherheitsmaßnahmen sind trotz der bisherigen Vorfälle äußerst mangelhaft und teilweise nicht vorhanden. Die Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft der ägyptischen Bevölkerung und Behörden gegenüber Touristen sind ausgezeichnet.

Wie soll man sich verhalten und worauf muss geachtet werden?

Wichtig ist, wie bei allen anderen Reisen auch und leider auch mittlerweile im Inland, dass Urlauber sich immer sehr umsichtig verhalten und stets ein gültiges Ausweisdokument bei sich führen. Auch ist es sehr ratsam, stets die Adresse und Telefonnummer des jeweiligen Hotels sowie auch die Adresse und Telefonnummer der nächsten diplomatischen Vertretung (Botschaft oder Konsulat) bei sich zu führen.

Auch das Bereithalten der Kontaktdaten zum Reiseveranstalter und der jeweiligen Fluglinie sind ebenfalls empfehlenswert. Vor Antritt der Reise ist es jedoch ratsam sich über die aktuelle Lage und Situation in dem zu bereisenden Gebiet zu informieren. Digitale Medien und diverse Reiseforen, vor allem aber die Homepage des Auswärtigen Amtes, bieten hier eine ideale Plattform. Sowohl bei der Einreise, wie auch bei der Ausreise sollte genügend Zeit für die verstärkten, aber dennoch mangelhaften Sicherheitskontrollen, eingeplant werden.

Generell muss in ganz Ägypten permanent mit gewaltsamen Auseinandersetzungen und terroristischen Anschlägen gerechnet werden. Leider bergen auch die Badeorte am Roten Meer mittlerweile eine große Gefahr.

Bei Städtereisen ist es jedoch sehr ratsam bei Besichtigungen von Sehenswürdigkeiten besondere Sorgfalt und Aufmerksamkeit walten zu lassen. Auch in Einkaufszentren und bei religiösen Stätten ist absolute Vorsicht geboten. Öffentliche Plätze an denen Kundgebungen stattfinden, sollten sofort verlassen und gemieden werden. So ist es gerade bei einer Städtetour besser, die örtlichen Taxis zur Fortbewegung zu benutzen und die öffentlichen Verkehrsmittel zu meiden.

Im Grunde genommen empfiehlt es sich in ganz Ägypten, die öffentlichen, meist veralteten und gefährlichen Verkehrsmittel zu vermeiden. Wie in jeder Stadt sind die Taxifahrer am besten über die derzeitige Lage informiert. Sollte man als Reisender dennoch Probleme bekommen, so gilt es vor allem, trotz der unangenehmen Situation, Ruhe zu bewahren und die nächste diplomatische Vertretung sowie den Reiseveranstalter zu informieren. Auch empfiehlt es sich, die nächsten Angehörigen in der Heimat über die genauen Reisepläne und Aufenthaltsorte in Kenntnis zu setzen.

Sicherheitsrisiko der Gebiete in Ägypten

Auch wenn die Faszination der Sahara noch groß ist, wird vor Reisen in dieses Gebiet mit Nachdruck gewarnt. In diesen Gebieten kann es immer wieder zu bewaffneten Zwischenfällen oder Entführungen kommen. Weiters wird auch vom Auswärtigen Amt eine Reisewarnung für die Gebiete der Halbinsel Sinai und das ägyptisch-israelische Grenzgebiet ausgesprochen. In diesen Gebieten herrschen verstärkte militärische Truppenbewegungen, und es ist in der Vergangenheit immer wieder zu tödlichen Anschlägen auf Touristen gekommen. Die Zufahrt zum Suezkanal ist stark beschränkt und teilweise nur mit behördlichen Genehmigungen und Begleitschutz möglich.

Ausflüge aus den Badeorten Sharm-el-Sheik und Hurghada sollten nie unbegleitet stattfinden. Wer einen Ausflug bucht, erkundigt sich am besten beim Veranstalter über die Sicherheitsmaßnahmen.

Um die Touristen nicht zu beunruhigen, werden die Konflikte gerne heruntergespielt, beziehungsweise verharmlost. Generell sollten Reisen über Land nicht unbewacht und unbegleitet durchgeführt werden. Abseits der normalen Reiserouten besteht akute Minengefahr. Viele Minenfelder sind nicht gekennzeichnet. Dies gilt auch für die umliegende Umgebung der Badeorte am Roten Meer.

Urlaub in Ägypten: Nicht zu empfehlen

Trotz der vielen verlockenden Destinationen in Ägypten ist eine Reise nach Ägypten mit Vorsicht zu betrachten. Für eine Mehrzahl der Regionen in Ägypten gilt eine Reisewarnung. Speziell von Kultur- und Städtereisen sollte man derzeit Abstand nehmen. Die Lage ist zu unübersichtlich und kann sich permanent verändern. Die große Anzahl an Terroranschlägen gegen westliche Einrichtungen und kulturelle Besuchsstätten erhöhen das Risiko für den einzelnen enorm.

Die vor ein paar Jahren noch so beliebten Nilkreuzfahrten sind auf Grund des enormen Sicherheitsrisikos entlang der Strecke nicht ratsam. Das geringere Sicherheitsrisiko besteht nach wie vor in den Badeorten am Roten Meer. Auch dort sollte der Urlauber sich jedoch sehr umsichtig bewegen und von Ausflügen ins Hinterland Abstand nehmen.

Wer jedoch nur am Hotelstrand Sonne tanken oder die Vielzahl an Tauchmöglichkeiten in Anspruch nehmen will, der ist am Roten Meer im Vergleich zum Rest von Ägypten noch am besten aufgehoben – und das zu einem mittlerweile unschlagbarem tiefen Preis. Eine ordentliche Reiseplanung ist unabdinglich. Das Auswärtige Amt, die ägyptischen Konsulate und die Botschaft geben gerne Auskunft über die derzeitige Lage in der jeweiligen Wunschdestination.

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